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Herzmuskelentzündung (Myokarditis)

Allgemeines

Bei der Herzmuskelentzündung (Myokarditis) handelt es sich um eine Entzündung des Herzmuskels, die in erster Linie durch Viren, seltener durch Bakterien, Parasiten, toxische Substanzen oder Medikamente verursacht wird. Eine Herzmuskelentzündung kann auch als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen auftreten. Ist neben dem Herzmuskel zusätzlich der Herzbeutel (Perikard) entzündet, spricht man von einer Perimyokarditis.

Diagnostik und Therapie

Da eine Herzmuskelentzündung keine spezifischen Symptome aufweist, basiert die Verdachtsdiagnose auf unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Brustschmerzen, Atemnot oder Herzrhythmusstörungen in Verbindung mit einem grippalen oder Magen-Darm Infekt bzw. Fieber. Neben der Anamnese, klinischen Untersuchung, EKG, Blutuntersuchung stützt sich die Diagnose auf bildgebende Verfahren wie Echokardiografie oder kardiale Magnetresonanztomografie (Kardio-MRT). In seltenen Fällen ist zur Durchführung einer feingeweblichen Untersuchung eine Herzmuskelbiopsie mittels Herzkatheter notwendig.

Heilungsaussichten

Bis zu 2/3 aller Patienten erholen sich spontan und vollständig von der Erkrankung. Die übrigen Betroffenen bilden eine mehr oder weniger ausgeprägte Herzschwäche bzw. Herzvergrößerung (Dilatative Kardiomyopathie) aus. In seltenen Fällen kann eine mechanische Unterstützungstherapie (Impella, LVAD) oder Herztransplantation (HTX) notwendig sein.

Zur Erholung und Vorbeugung einer Herzmuskelschwäche ist nach Diagnosestellung eine strenge körperliche Schonung von großer Bedeutung. Liegt eine Herzmuskelschwäche vor, sollte diese mit den üblichen herzentlastenden Medikamenten behandelt werden.