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Stressechokardiographie

Mit der Stressechokardiographie untersuchen wir den Herzmuskel, um mögliche Durchblutungsstörungen und Verengungen der Herzkranzgefäße bzw. Bypässe auszuschließen, oder noch "lebendigen" Herzmuskel von einer Narbe nach Herzinfarkt zu unterscheiden. Dabei entspricht das Prinzip der Stressechokardiographie grundsätzlich dem des Belastungs-EKGs, mit dem Unterschied, dass bei der Stressechokardiographie noch zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung des Herzens während der Belastung durchgeführt wird. Die Echokardiographie ermöglicht keine direkte Darstellung der Herzkranzgefäße, Gefäßstützen (Stents) oder Bypässe. Die Analyse der regionalen Wandbewegung des Herzmuskels erlaubt jedoch insbesondere bei unter Belastung neu aufgetretenen Wandbewegungsstörungen die Erkennung einer Durchblutungsstörung des das entsprechende Wandsegment versorgenden Blutgefäßes. Seltenere Indikationen eine Stressechokardiographie durchzuführen sind die Überprüfung einer Herzschwäche, einer Ausflussbahnobstruktion der linken Herzkammer, des Blutdrucks in der Lungenstrombahn sowie der Herzlappenfunktion unter Belastung. Üblicherweise führen wir bei der Stressechokardiographie wie beim Belastungs-EKG eine mechanische, fahrradergometrische Belastung durch. Sollte Fahrradfahren grundsätzlich nicht möglich sein, kann in körperlicher Ruhe eine Kreislaufreaktion mit Pulsanstieg und verstärkter Herzarbeit durch stufenweise Verabreichung eines Stresshormons medikamentös induziert und damit eine körperliche Belastung simuliert werden. Die mittels Fahrradergometer durchgeführte Stress-Echokardiographie führen wir in halbliegender Rückenlage durch. Zur EKG-Ableitung werden 10 Saugelektroden auf dem Oberkörper des Patienten angelegt. Die Blutdruckmessung erfolgt über eine Manschette am Oberarm. Alle zwei Minuten wird die Belastungsintensität um 25 bis 50 Watt gesteigert. Während der gesamten Untersuchung messen wir Blutdruck, Herzfrequenz und leiten ein EKG ab. Belastet wird bis zum Erreichen der sogenannten submaximalen Ausbelastungs-Herzfrequenz oder zum Auftreten von Beschwerden bzw. bis zur Erschöpfung. Patienten wird empfohlen Turnschuhe und Sporthose zur Untersuchung mitzubringen, um bequem sportfähig zu sein. Soweit nicht anders vereinbart sollten die Medikamente am Untersuchungstag ganz normal eingenommen werden. Sollte eine fahrradergometrische Belastung nicht aussagekräftig durchführbar sein, besteht die Möglichkeit eine Dobutamin-Stressechokardiographie durchzuführen. Hierbei wird durch Infusion des Stresshormons Dobutamin nach Anlage einer Venenverweilkanüle ein Herzfrequenzanstieg bis zum Herzrasen induziert und damit eine körperliche Belastung medikamentös imitiert. Dabei liefert eine unter medikamentöser Belastung neu aufgetretende Wandbewegungsstörung des Herzens einen Anhalt für eine Durchblutungsstörung des das entsprechende Wandsegment versorgenden Blutgefäßes. Vor Durchführung einer Dobutamin-Stressechokardiografie erfolgt eine Aufklärung zu Sinn, Ablauf und Risiken/Komplikationen der Untersuchung.